In Kapitel 2 haben wir mit den digitalen I/O-Ports wichtige Schnittstellen eines Mikrocontrollers zu seiner Außenwelt kennengelernt. Mit Hilfe dieser bidirektionalen Ports ist es möglich, diskrete Zustände („An“ und „Aus“ dargestellt durch die entsprechenden Schwellspannungen für die im Controller implementierte binäre Logik) zu erfassen und auszugeben. Ein wichtiges Anwendungsgebiet für Mikrocontrollersysteme ist die Mess-, Steuer- und Regeltechnik, kurz MSR-Technik. Dabei erfasst das Controllersystem über Sensoren physikalische Größen, kodiert durch Spannungen, interpretiert und wertet die Messergebnisse aus und steuert bei Bedarf Aktoren. Üblicherweise liefern Sensoren analoge Ausgangspegel, die noch nicht in digitalisierter Form vorliegen. Um diese Werte messen zu können, benötigt der Mikrocontroller so genannte analoge Eingänge, kurz A/D-Eingänge. Das sind Eingänge des Mikrocontrollers, die es ermöglichen analoge Signale durch einen diskreten digitalen Wert mit einer hauptsächlich von der Hardware abhängigen Auflösung und Genauigkeit zu erfassen. Am Anfang dieses Kapitels beginnen wir zuerst mit den signaltheoretischen Grundlagen und den Funktionsprinzipien der A/D-Wandlung. Wer damit bestens vertraut ist und sich nur für die Umsetzung im MSP interessiert, sollte gleich zu Kapitel 5.3 blättern.